Km 27655 – Km 27741_Tepic - Ixtlan del Rio
Am nächsten Tag ist klar, was sich schon so lange angekündigt hat. Cynthia ist total erkältet. Wir nehmen an, es war die Klimaanlage von vor wenigen Tagen, vielleicht war es auch was anderes. Isch ja gliich. Jedenfalls läuft die Nase, die Ohren kribbeln, der Nacken ist steif und die Stirn heiss. So blööd. Zum Glück haben wir ja heute frei und so lassen wir es gemütlich angehen. Den Vormittag verbringen wir mit höchster Konzentration auf schnelle Genesung und bleiben im Zimmer. Einige organisatorische Dinge können erledigt werden und so danken wir an dieser Stelle ganz herzlich der lieben Margarita, die für uns jemanden aufgetrieben hat, der unsere Hab und Gut in Lissabon in Empfang nimmt, sowie den besten Velomechs der Welt - Hans und Murbi von der RadDNA, die innert kürzester Zeit alles organisierten, damit Mikes hintere Radnabe ihren Weg nach Mexico findet. Ehr sind ächt die beschte!
Am Nachmittag machen wir uns auf, die Stadt zu besichtigen. Auch in Tepic gibt es eine Fussgängerzone, eine tolle Kathedrale, viele kleine Marktstände, grosses Gewusel und leckeres Essen. Wir sind weit und breit die einzigen erkennbaren Touristen und wundern uns etwas darüber. Schliesslich hat Tepic einiges zu bieten und ist auf jeden Fall einen Tagesausflug wert. Mittagessen gibt es heute auf einer Dachterrasse mit phänomenalem Blick über das Gewusel. Super. Danach schlendern wir noch etwas umher und verziehen uns anschliessend wieder aufs Zimmer. Cynthia ist völlig erschöpft und legt sich hin. Die Erkältung will nicht weichen und wann immer sie sich zu viel bewegt, haut es sie wieder hin. So müehsam. Krank halt. She really, really doesn't like... Naja. Um sechs Uhr abends geht sie dann doch mal schlafen.
Elf Stunden später erwachen beide Pédaleurs und sind schon fast wieder putzmunter. Zum Glück - denn so schlippschlapp zu sein ist echt mühsam... Der Tag startet gut, wir können die Stadt auf einem Veloweg verlassen. Danach biegen wir wieder selbstbewusst auf die Cuota ein und ignorieren alle Veloverbotsschilder der heutigen Strecke. Die Landschaft ist super schön. Es sieht aus wie in Griechenland, mit einer Mischung aus Entlebuch, Indien und Nepal. Kannst du es dir vorstellen? Nöd? Hmmm - also klarer können wir es kaum Beschreiben... Wir passieren klare Flüsse, sehen in der Ferne die hoch aufragenden Berge der Hochebene, die Pflanzen leuchten in den verschiedensten Grüntönen und immer mal wieder tanzen die Schmetterlinge um uns herum. D'Stemmig stiigt.
Auch heute ist es wieder richtig heiss und die Fahrt sehr anspruchsvoll. Wir machen viele Pausen, trinken Eistee, knabbern Guetzli, kühlen im Schatten runter und treten anschliessend im Schrittempo wieder in die Pedale. An die 1'500 Meter steigen wir heute nach oben - und sind bereits am Mittag ziemlich geschafft. Anschliessend lacht uns eine gigantische Abfahrt an - also eigentlich supercool, denn es rollt und rollt und rollt den Berg herunter. Doch in Anbetracht der Tatsache, dass wir in den kommenden Tagen auf eine Höhe von 2'500 Meter hochkraxeln sollen, ist es schlussendlich am Abend etwas ernüchternd, dass wir nur 100 Meter über unserem Startlevel sind. Jänu. D'Abfahrt isch trotzdem luschtig gsi.
Ixtlan del Rio erreichen wir völlig erschöpft. Aber das Städtchen bewundern können wir trotzdem noch. Auch hier ist es wuselig, es wird allerhand verkauft, laute Musik dröhnt aus den Läden und den Autos und wir sind die einzigen Touristen. Uns gefällts. Abendessen gibt es in einem tollen Restaurant gleich um die Ecke. Wir sind wirklich total geschafft. Vielleicht liegt es an der Hitze, den überladenen Velos, der wenigen Luft in den Pneu oder unser Pfuus ist schlichtweg raus - zwar gefällt es uns wirklich sehr gut hier - doch so ein Motor; ach ein klitzekleines Motörchen. Das wärs.
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